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Der öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) steht vor tiefgreifenden ökonomischen Herausforderungen. Steigende Betriebskosten, ein akuter Fahrermangel und die Unwirtschaftlichkeit der Bedienung ländlicher oder nachfrageschwacher Gebiete führen oft zu einem Teufelskreis aus Service-Kürzungen und sinkendem Fahrgastaufkommen.
Die PAVE Europe Working Group „Public Transportation and Shared Mobility“, in der Padam Mobility Mitglied ist, hat sich intensiv mit den gegenwärtigen Herausforderungen des ÖPNV befasst. In einem mit verschiedenen Branchenexperten gemeinsam erarbeiteten Whitepaper werden wichtige Ansätze aufgezeigt, strukturelle Probleme des Sektors mit Technologieoffenheit zu lösen. Der vorliegende Artikel beleuchtet insbesondere das Thema Rentabilität und zeigt auf, wie die Finanzierung des öffentlichen Transportwesens langfristig realisiert werden kann. Das gesamte Whitepaper kann hier eingesehen werden.
Der Schlüssel zur Transformation liegt in der Integration von autonomen Fahrzeugen (AVs) und intelligentem Ridepooling. Die hohen Betriebskosten im konventionellen ÖPNV werden primär durch zwei Faktoren getrieben: Hohe Personalkosten, verstärkt durch den akuten Fahrermangel, und die Unwirtschaftlichkeit fester Routen in nachfrageschwachen Gebieten.
AVs bieten hier eine gezielte Lösung: Durch die Substitution des Fahrers an Bord mit einer zentralisierten Fernüberwachung wird die Betriebskostenstruktur grundlegend entlastet. Gleichzeitig ermöglicht das intelligente Ridepooling, Leerfahrten zu minimieren und die Fahrzeugeffizienz zu maximieren. Diese Effizienzgewinne schaffen finanzielle Spielräume. Während die anfänglichen Anschaffungs- und Wartungskosten für autonome Fahrzeuge höher sein können, kompensiert die Reduktion der Personalkosten diesen Aufwand schnell und nachhaltig.
Zudem können die Verkehrsbetriebe Fachpersonal für neue, wichtige Positionen – wie Fernüberwacher, Flottenmanager oder Wartungstechniker – umschulen und so einen attraktiven Arbeitsplatzwandel gestalten. Die vorhandene Arbeitskraft wird also gezielter und gewinnbringender eingesetzt werden können, als es gegenwärtig der Fall ist.
Die digitale Buchungslösung und die Pooling-Software bilden dabei das technologische Herzstück. Sie steuern AVs dynamisch, bündeln Fahrgastanfragen in Echtzeit und vermeiden so die ineffizienten Leerfahrten, die traditionelle Linienverkehre in der Peripherie prägen. Autonomer, gebündelter On-Demand-Verkehr muss als Erweiterung klassischer On-Demand-Dienste verstanden werden, da die Technologie einen kosteneffizienten Betrieb ermöglicht, indem vorhandene Ressourcen deutlich effizienter eingesetzt werden.
Seit mehr als zehn Jahren setzt sich Padam Mobility mit seiner schlüsselfertigen On-Demand-Technologie dafür ein, abgelegene Gebiete besser an den strukturellen Linienverkehr anzuschließen. Diese langjährige Erfahrung wird nun auf den autonomen Sektor übertragen: Im schwedischen Linköping demonstriert das Projekt "Ride the future" – eine Kooperation von Transdev, Padam Mobility und weiteren Partnern aus Forschung und Industrie – die nahtlose Integration von autonomer und On-Demand-Technologie in den urbanen Raum. Angetrieben von der Vision, urbane Mobilität zu transformieren, setzt der Dienst auf elektrifizierte, autonome Minibusse, die seit September 2024 über die Padam Mobility On-Demand App buchbar sind. Mit über 50 virtuellen Haltepunkten verbindet der kostenlose Service den Universitätscampus mit dem Stadtteil Vallastaden. Der Erfolg des Projekts, der sich in nahezu 19.000 beförderten Passagieren und einer Buchungsrate von 97 % über die App widerspiegelt, zeigt, dass intelligente Buchungssysteme der Schlüssel sind, um autonome Dienste effizient, nutzerfreundlich und als effektive Ergänzung zur Ersten/Letzten Meile zu etablieren.
Die Erfolge in Linköping und ähnlichen Projekten zeigen, dass die Technologie bereits heute in der Lage ist, die ökonomischen Hürden des ÖPNV zu überwinden. Autonome, gebündelte Fahrten sind nicht nur ein technologisches Experiment, sondern ein strategischer Hebel für die Skalierung. Die durch Effizienzgewinne freigesetzten Mittel erlauben es den Verkehrsbetrieben, dauerhaft in die Verbesserung der Servicequalität und in die flächendeckende Ausweitung des Angebots zu investieren.

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